Anreise
Am Tag vor dem österreichischen Nationalfeiertag beginnt die Anreise nach Knittelfeld. Zuerst mit dem Bus nach Feldkirchen anschließend mit der S2 nach St. Veit. Dort sollten wir zwar nur einen Aufenthalt von ca. 20 min haben, dieser verlängerte sich jedoch um 1 Stunde. Somit hatten wir genug Zeit, Essen zu gehen und auf den kommenden Urlaub anzustoßen. Nach einer ausgezeichneten Pizza im Restaurant „Made Italy“, ging es im Board-Restaurant des Railjet weiter. Zwei Getränke und eine Packung Manner Schnitten später, erreichten wir den Zielbahnhof Knittelfeld. Dort warteten schon unsere Freunde, die uns Richtung Steinplanhaus chauffierten. Die letzten Höhenmeter bewerkstelligten wir mit Bravour! Am Steinplanhaus gab es zum krönenden Abschluss, schließlich noch, dass eine und andere Bier, ein Gröstl und einige Schach- Partien. Zu spät endete der 1. Urlaubstag!
16. Wandertag, Steinplanhaus – Salzstieglhaus (24km / 600Hm)
Zur richtigen Zeit wartete das üppige Frühstück auf uns, welches wir dankbar konsumierten. Anschließend ging’s gleich richtig los und es folgten auf dem 1. km einige Weggabelungen, die uns Alle in die falsche Richtung locken wollten. Unsere Kompetenz ließ das jedoch nicht zu und so wanderten wir immer am richtigen Pfad. Die Wanderung über die steirischen Almen gestaltete sich sehr angenehm und abwechslungsreich, da wir immer wieder zwischen Wald und Wiese wechselten. Ein gemütliches Auf und Ab bescherte uns auch schließlich die stattlichen 600 Hm. Nach 4 Stunden erreichten wir das Gaberl (das günstigste Schi-Gebiet in Österreich), wo wir uns ein Mittagessen gönnten. Obwohl diese Strecke früher für den Salz Transport genutzt wurde, spiegelte sich dies nicht in dem Essen wieder. Anscheinend ist Salz ein rares Gut in dieser Küche. Anschließend ging es durch den Windpark – an 5 Windrädern vorbei – zum Almenhof, wo wir natürlich auch einkehrten. Anschließend führte uns dann eine gemütliche 2h Wanderung – wiederum über Almlandschaften und durch Wälder – zum Salzstiegelhaus. Nach dem steirischen Wurstsalat und einigen Getränken endete der 1. Tag.
17. Wandertag, Salzstiegelhaus – Reichenfels (22km / 450Hm)
Als wir, während dem Frühstück aus dem Fenster sahen, entschlossen wir uns ein wenig zu warten. 100% Regen Wahrscheinlichkeit ist einfach zu viel! Eigentlich wollten wir um 9 Uhr starten, aber daraus wurden dann doch 12 Uhr. Zum Start ging es gleich die Schi-Piste hinauf bis zum Windrad. Bei nun mehr leichtem Regen und böigen Wind musste sogar das Windrad immer wieder in den Stillstand wechseln. Wir wiegten uns – im Windschatten des Speickkogel- schon in Sicherheit und erreichten dann den Peterer-Sattel, doch am Sattel wehten uns Sturmböen bis zu 90km/h ins Gesicht. „Doch die Frisur hielt Stand!“ Dem Wind zum Trotz erreichten wir schließlich die Peterer Hütte wo wir Kraft und Energie in Form von Salami und Parmesan sammelten. Anschließend ging es durch den Wald in Richtung Zivilisation. Wobei der Bockbauer in den vorangegangenen Tagen Jauche auf dem Wanderweg verteilte, damit unsere Ausrüstung auch nach den Ausdünstungen seiner Tiere roch. Noch schlimmer konnte Tag aber nicht werden. In Reichenfels angekommen, bekamen wir bei der Tankstelle sogleich ein Bier und im Hotel „Die Mühle“ wurde das ebenso gehandhabt.
18. Wandertag, Reichenfels – Knappenberg (25km / 700Hm)
Die Wetterprognose bescheinigte uns eine 35% Regenwahrscheinlichkeit, darum zogen wir los. Zwei Stunden im strömenden Regen erreichten wir völlig durchnässt die Grünhütte, die aber auch geschlossen war und somit nicht zur Trocknung unserer Kleidung beitrug. Also wanderten wir weiter durch Wald und Wiesen. Hinauf auf den Hohenwart und anschließend hinab durch Regen getränkte Gräser, versuchten wir die Strecke hinter uns zu bringen. Am Nachmittag kam dann doch noch die Sonne heraus und ermöglichte uns eine trockene Pause bei der Sauofenhütte. Von dort war es dann nicht mehr weit bis Knappenberg wo wir allen Widrigkeiten zum Trotz unsere Unterkunft erreichten.
19. Wandertag, Knappenberg – Friesach(28,5km / 900Hm)
Nach dem umfassenden Frühstück ging es erst einmal hinab nach Hüttenberg und anschließend steil bergauf nach Waitschach. Kurz vor Maria Waitschach bot sich mir ein herrliches Panorama Richtung Unterkärnten. Bei der Kirche in Maria Waitschach versorgte uns eine Selbstversorger „Jausn-Hütte“, mit einem wohlschmeckenden Bier. Beim Verlassen des Friedhofs war uns schon klar, dass uns – bis nach Zeltschach – nur mehr Asphalt erwartet, darum drehten wir die Musik auf und starteten los. Dem Hemma-Weg folgend, ging es an diversen Höfen vorbei, über Wiesen und durch Wälder. Am Nachmittag erreichten wir Zeltschach, wo wir eine Pizzeria vorfanden und uns sogleich bewirten ließen. Nach vorzüglicher Speise mussten wir uns aber noch einmal motivieren, um nach Friesach zu gehen. Wir teilten uns auf, ich folgte dem Hemma-Weg und Martin ging den Kärntner-Grenzweg Richtung Friesach. Auf meinem Weg zur Unterkunft musste ich schließlich meine Stirnlampe auspacken, andernfalls wäre ich im dunklen Wald gescheitert. Ich war so glücklich, dass ich die Stirnlampe nicht umsonst mitgenommen habe! Im Quartier angekommen kultivierten wir uns, um anschließend zum „La Via – Burger Pizza Kebap“ zu gehen. Kebap Läden sind nun Mal die einzigen Lokalitäten, die sich noch um den Gast scheren!
20. Wandertag, Friesach – Gurk (15km / 600Hm)
Am frühen Morgen begann der Tag, darum ging es gleich steil Berg auf. Nach den ersten Höhenmetern bot sich uns schon ein schöner Blick über Friesach. Außerdem dauerte es nicht mehr lange bis keiner wusste, wo der andere war. Ich folgte dem Hemma-Weg Richtung Gurk denn dies konnte nicht falsch sein! Die idyllischen Waldwege konnte ich jedenfalls nicht gebührend genießen, da sich unsere Treffpunkte immer wieder verschoben. Schlussendlich trafen wir uns und setzten unsere Reise Richtung Prekowa fort. Zwischendurch gab’s wieder einmal Regen, so dass wir uns bei einem Bauernhof aushalten ließen. Wir bekamen zwei Paar Bier und kamen anschließend zur Erkenntnis, dass es nicht mehr trockener wird. In Gurk angekommen, hörte es auf zu regnen!
21. Wandertag, Gurk – Sirnitz (21km / 500Hm)
100% Motivation paarte sich mit 100% Regen. Nach kurzer Zeit waren wir durchnässt und im „Geh-Modus“. Total fokussiert auf das Ziel, wanderten wir einsam durch die Wälder der Gurktaler Alpen und trafen uns erst am Zammelsberg. Im Gasthaus gab es erst mal 4 Tees, die uns wieder auf eine annehmbare Temperatur brachten. Als der Regen nach ließ machten wir uns wieder bereit, um die letzten km nach Sirnitz zu bestreiten. Als wir vor die Türe gingen, setzte der Regen wieder ein und wir entschieden uns erneut im Gasthaus auszuharren. Nach einiger Zeit resignierten wir und ließen uns von der Tochter des Gasthauses zu unserem Quartier chauffieren. Im Quartier angekommen kultivierten wir uns und speisten anschließend wie Helden.
22. Wandertag, Sirnitz – Gnesau (9km / 350Hm)
Schon beim Frühstück war klar, dass der letzte Tag nicht sehr anstrengend sein würde. Anschließend gings der St. Leonharder Straße entlang, in Richtung St. Leonhard im Bade bzw. Gnesau. Ich hätte gerne ein Foto mit einem Verkehrsschild, Wanderschild etc. gemacht, auf dem ich und „Gnesau“ geschrieben steht, aber nach ca. 450km blieb mir dies verwehrt. Nichts desto trotz wanderten wir immer geradeaus, durch herbstliche Wälder auf der Straße nach Gnesau. Im Landgasthaus Seebacher kehrten wir zu Mittag ein und beendeten die Wanderung von Wien nach Gnesau. Bei exquisiten Köstlichkeiten und einigen Bieren feierten wir den Abschluss unseres Projektes.
Vielen Dank an Martin für die Organisation und die Geduld.